Im April 2018 rückte das Thema Schulsozialarbeit in unseren Fokus. Erst durch eine Mitteilungsvorlage erfuhren wir, dass es an unseren Schulen Schulsozialarbeit geben müsste. In dieser Mitteilungsvorlage taten sich also von der Realität abweichende Darstellungen auf. Als Mitglieder des Jugendrates sind wir an unseren Schulen mit den Lehrern und den SV-Schülerinnen und SV-Schülern vernetzt und gut informiert. So wurde schnell klar, am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium fehlte dieses Angebot und ebenso an der Friedrich-Ebert-Realschule. An nur drei weiterführenden Schulen in Ratingen, der Käthe-Kollwitz-Realschule, dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und dem Kopernikus-Gymnasium, waren von der Stadt eingestellte Schulsozialarbeiterinnen oder Schulsozialarbeiter tätig. An der Martin-Luther-King-Gesamtschule hat die Schule zwei Lehrerstellen streichen müssen, um mit dem freigewordenen Geld zwei Schulsozialarbeitsstellen schaffen zu können.

Daher forderten wir in unserer Sitzung: „Die Verwaltung wird gebeten, das wichtige Hilfsangebot der Schulsozialarbeit für jede weiterführende Schule vor Ort einzurichten. Die Mitglieder des Jugendrates sehen den dringenden Bedarf für alle Schulformen in Ratingen. Bekannt gemacht werden sollte die Schulsozialarbeit mit Aushängen, Infos zu den Sprechzeiten und durch persönliche Vorstellung bei den Schülern, Lehrern und der Elternpflegschaft. An wenigstens drei Tagen in der Woche sollte der Schulsozialarbeiter oder die Schulsozialarbeiterin Zeit haben, um an der jeweiligen Schule sein zu können.“ Zusätzlich machten wir durch einen selbst gedrehten Film auf das Thema und unsere Forderungen aufmerksam, denn Schulsozialarbeit ist ein wichtiges Unterstützungs-, Beratungs- und Hilfsangebot für Schülerinnen und Schüler.

Eine Schulsozialarbeiterin oder ein Schulsozialarbeiter kann einzelne Schülerinnen oder Schüler individuell beraten und fördern, durch sozialpädagogische Gruppenarbeit das Unterrichtsklima verbessern, Projekte und offene Angebote zur Entwicklung eines freundlichen Umfelds anbieten, Elterngespräche und Beratungen durchführen, Präventionsarbeit betreiben und die Schülerinnen und Schüler im Übergang von der Schule in einen Beruf begleiten. Der Schulausschuss des Stadtrates hat auf unseren Antrag und unsere Argumente hin die Verwaltung beauftragt, eine Vorlage zu erstellen, welche Verbesserungen der Schulsozialarbeit zum Ziel haben sollte. Dieser Vorlage haben wir dann im Juni 2018 zugestimmt.

Claus Köster